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Ein Gespräch mit dem Präsidenten
Im Gespräch mit Andrea Galli blicken wir auf die Herausforderungen und Erfolge des Jahres 2024. Er spricht über die Schwerpunkte des Verbands, die Zusammenarbeit mit der Branche und die Initiativen, die für die Zukunft der Ingenieurbranche entscheidend sind.
Andrea, 2024 war ein Jahr voller Ereignisse und Entwicklungen. Was hat den Verband in diesem Jahr besonders geprägt?
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2024 war zweifellos ein sehr dynamisches Jahr für suisse.ing. Themen wie Nachwuchsförderung, Nachhaltigkeit und politische Arbeit standen im Fokus. Unser Engagement in der aktiven Mitgestaltung gesellschaftlicher Debatten hat die mediale und politische Präsenz des Verbands deutlich gestärkt. Zudem wurde unsere Rolle als wichtige Ansprechpartnerin für die öffentliche Hand weiter ausgebaut. Mit meiner Wahl in den Vorstand von Bauenschweiz konnten wir unsere Position und unseren Einfluss auf nationaler Ebene weiter festigen. Durch unsere Abstimmungskampagnen und die Lancierung des Projekts Engineers@School haben wir die Vielfalt unserer Branche eindrucksvoll aufgezeigt – von technischen Innovationen über nachhaltige Lösungen bis hin zu ihrer gesellschaftlichen Relevanz.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema. Gibt es hier neue Formate innerhalb des Verbandes, um das Thema zu stärken?
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Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ökologisch, sondern umfasst auch soziale und ökonomische Aspekte. 2024 haben wir unter anderem das Team Nachhaltige Projekte gegründet, das daran ist, konkrete Vorschläge zu erarbeiten. Ausserdem war das Thema Nachhaltigkeit das Schwerpunktthema unserer CEO-Konferenz im November. Gleichzeitig arbeiten wir darauf hin, dass unsere Mitglieder die nötigen Werkzeuge und Ressourcen haben, um diese Ziele in ihren Projekten umzusetzen. Parallel dazu haben wir politische Stellungnahmen verfasst, um auf die Bedeutung nachhaltiger Ingenieurlösungen aufmerksam zu machen und politisch die richtigen Weichen zu stellen.
Das Thema Nachwuchsförderung liegt sowohl Dir als auch dem Verband sehr am Herzen. Aber was bedeutet das konkret?
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Nachwuchsförderung findet bei uns auf verschiedenen Ebenen statt. Zum einen fördern wir Young Professionals, indem wir ihnen beispielsweise mit der suisse.ing-Akademie Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Zum anderen setzen wir gezielt auf die Gewinnung neuer Talente, etwa durch Initiativen wie Engineers@School, mit denen wir Kinder und Jugendliche für die Ingenieurbranche begeistern. Ein weiterer Meilenstein ist die Entscheidung, seit 2024 erstmals einen Young Professional im Vorstand zu haben. Ein bewusster Entscheid, um die Perspektiven der jungen Generation noch stärker in die strategische Ausrichtung von suisse.ing einzubringen und eine direkte Verbindung zwischen Nachwuchs und Führungsebene zu schaffen.
Was war Deine wichtigste Erkenntnis aus dem Jahr 2024 als Präsident von suisse.ing?
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Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass unsere Aktivitäten aufmerksam verfolgt und wahrgenommen werden. In der Schweiz ist allerdings in Teilbereichen eine gewisse Infrastrukturmüdigkeit zu spüren. Das Jahr 2025 soll genutzt werden, um das Bewusstsein für die zentrale Bedeutung der Infrastruktur in der breiten Bevölkerung weiter zu schärfen.
Abschliessend: Wie siehst Du die Rolle von suisse.ing in der Weiterentwicklung der Ingenieurbranche in den kommenden Jahren, und welche Prioritäten setzt der Verband für die Zukunft?
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Die Rolle von suisse.ing wird in den kommenden Jahren zentral sein, um die Ingenieurberufe in der Bauwirtschaft in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und zu stärken. Wir verstehen uns als Plattform für Austausch und Innovation, als Stimme der Branche in der Öffentlichkeit und als Impulsgeber für zukunftsorientierte Lösungen. Eine wichtige Rolle wird hier der 2024 neu aufgegleiste Think Tank innehaben.
Unsere Prioritäten liegen auf der Nachwuchsförderung, die nachhaltige Entwicklung in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht sowie die Stärkung der beruflichen Vielfalt in der Branche. Gleichzeitig wollen wir unsere Mitglieder weiterhin in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Insbesondere sollte der Fokus auf einer vertieften Analyse des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) im Sektor liegen, da diese Technologie unsere Zukunft massgeblich prägen wird. Ergänzend dazu könnten auch die Überlegungen zum strategischen Erwerb von Software- und Tool-Lizenzen beleuchtet werden, die für die Branche zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Stärkung der Regionalgruppen durch Roadshows und Vernetzungstreffen in den Jahren 2025/26, um den Austausch zu fördern und die lokale Präsenz von suisse.ing weiter auszubauen.
Ein besonderes Augenmerk wird weiterhin auf die Erhöhung der Sichtbarkeit und Wertschätzung der Ingenieurberufe gelegt, damit deren zentrale Rolle in der Gesellschaft noch besser wahrgenommen wird. Gemeinsam mit unseren engagierten Mitgliedern, der Geschäftsstelle und unseren Partnern können wir als Verband diese Ziele erreichen und die Branche erfolgreich in die Zukunft führen.